Christian
Baumann, Geschäftsführer der PLUSS Personal Leasing und System
Service GmbH
Bundesagentur für Arbeit
bestätigt nachhaltigen Beschäftigungsaufbau durch Zeitarbeit
Was muss die Branche Zeitarbeit
in den letzten Monaten, den zentralen Monaten vor der
Bundestagswahl 2013, alles über sich ergehen lassen? Wilde
Pseudo-Argumente ohne Sachgrundlage werden von selbsternannten
Arbeitsmarktprofis mit Bundestagsmandaten, oder zumindest dem
Wunsch danach, in Diskussionen eingebracht, einzig und allein mit
dem Ziel, die letzte Wählerstimme von mitunter schlecht
informierten Bürgern zu erringen. Dass bei diesem Unterfangen die
Objektivität leiden muss ist selbstverständlich, denn
schließlich erlangt man stärkstes Interesse bei neuralgischen
Themen: Existenz, Steuern und Arbeit.
Bei letztgenannter Grundthematik wurde unsere Branche in letzter
Zeit permanent attackiert. Die positiven Wirkungen von Zeitarbeit
für den Arbeitsmarkt, nämlich insbesondere der nachhaltige
Beschäftigungsaufbau, wurden konsequent in Abrede gestellt.
Erfreuliche Rückendeckung erhalten die Zeitarbeitsunternehmen nun
von der Bundesagentur für Arbeit, die erstmalig in einem
Methodenbericht* die Beschäftigungsaufnahme von Arbeitslosen nach
Wirtschaftszweigen und deren Nachhaltigkeit analysiert und
bewertet. Zwei wesentliche Ergebnisse werden im Folgenden kurz
skizziert:
Der Wirtschaftszweig der Arbeitnehmerüberlassung hat den
größten Anteil der Integration von Arbeitslosen in den 1.
Arbeitsmarkt. 19,6% aller Beschäftigungsaufnahmen entfallen auf
die Branche Zeitarbeit, die demnach jedem fünften Arbeitslosen
den (Wieder-)Einstieg in das Erwerbsleben ermöglicht und
Perspektiven für eine eigenständige Lebensführung aufzeigt.
Dabei ist die Arbeitnehmerüberlassung nicht knapp der stärkste
Integrations- motor, sondern sehr deutlich. Wirtschaftliche
Dienstleistungen (ohne ANÜ) belegen den Rang 2 mit lediglich
12,9%.
Die Nachhaltigkeit der Beschäftigungsaufnahme in dem
Wirtschaftszweig Arbeitnehmerüberlassung ist lediglich leicht
unterdurchschnittlich. Im Jahr 2011 nahmen 404381 Arbeitslose eine
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Bereich ANÜ an.
Nach 12 Monaten waren hiervon noch 61.3%
sozialversicherungspflichtig beschäftigt, wobei die
Grundgesamtheit aller (ehemaligen) Arbeitslosen nach diesem
Zeitraum noch zu einem Anteil von 68,3% beschäftigt war. Von
diesen 61,3% nach 12 Monaten sind allerdings bei Weitem nicht mehr
alle Arbeitnehmer in der ANÜ beschäftigt, sondern lediglich
37,2%. Der Rest hat in 2011 sozialversicherungspflichtige
Beschäftigungen bei unseren Kundenunternehmen aufgenommen.
Exakt bei diesem Argument erleben wir einen Quantensprung in der
analytischen Auseinandersetzung: War bis dato die
Arbeitnehmerüberlassungsstatistik der Bundesagentur das einzige
Instrument zur Bewertung der Branche Zeitarbeit, so werden durch
den Methodenbericht neue Dimensionen begutachtet, die deutlich
mehr Aussagekraft haben. Beispielsweise mahnte die
Arbeitnehmerüberlassungsstatistik permanent die geringen
Betriebszugehörigkeiten in unserer Branche an, konnte jedoch das
„Danach“ nicht bewerten: Übernahmen durch Kunden oder andere
Zeitarbeitsbetriebe. Nach neuesten Erkenntnissen allerdings ist
diese Dimension hochgradig relevant und erstmals messbar.
Durch Betrachtung dieser beiden Ergebnisse werden genau hier nun
alle Vorurteile bezüglich des nachhaltigen Beschäftigungsaufbaus
und dessen Folgen gegenüber der Zeitarbeitsbranche widerlegt:
1. Die theoretischen Konstrukte „Klebeeffekt“ oder „Sprungbrettfunktion“
bestehen jeder Prüfung: Von den über 400.000 Menschen, die
2011 aus der Arbeitslosigkeit heraus eine Integration in den 1.
Arbeitsmarkt über Zeitarbeit fanden, sind 2012 knapp 100.000
beispielsweise bei unseren Kundenunternehmen übernommen worden in
eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Dies entspricht
einer Quote von 25%.
2. Der Beschäftigungsaufbau durch Zeitarbeit ist nachhaltig:
Von den 400.000 Arbeitslosen, die 2011 über Zeitarbeit in den (...)
|